Pixelstick: überteuerter Retro-Stick mit illegalen ROMs

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Falls ihr euch selber eine gute, günstige und vor allem legale Alternative bauen wollt: Tutorial: Raspberry Pi mit Recalbox zur Retro Gaming Konsole aufrüsten

Als ich letztens auf Instagram unterwegs war, wurde mir Werbung für einen sogenannten Pixelstick der Firma Pixelworld (https://pixel-world.at) in meinen Feed gespült.

Der Stick, der etwas an Amazons Fire-Stick erinnert, ist mit neun verschiedenen Emulatoren ausgerüstet und bietet „über 15.000 Spieleklassiker“. Das ist doch mal eine Ansage! Und da fängt auch schon das erste Problem des Pixelsticks an. Die über 15.000 Spiele bestehen nämlich hauptsächlich aus illegalen ROMs, aus absolut wertlosen ROM-Hacks und, als wäre das nicht genug, doppelten ROMs, bei denen sich nur die Region unterscheidet. So gibt es beispielsweise von Donkey Kong Country sechs verschiedene Versionen, die sich nur in Region (USA, Europe) und Revision unterscheiden. Eine komplette Liste der Spiele könnt ihr euch hier anschauen: Pixelstick Games

Wir halten also fest: die Anzahl der „Spieleklassiker“ kommt nur dank doppelter (illegaler) Einträge und irrelevanten ROM-Hacks zustande.

Die genutzte Software scheint auch von minderer Qualität zu sein und lässt kaum bis gar keine Indivdualisierung zu – sprich Aspect-Ratio, Scanlines, etc. lassen sich nicht konfigurieren. Jetzt könnte man mir natürlich vorwerfen und sagen, du besitzt ja gar keinen Pixelstick, woher willst du das wissen? Ganz einfach: es gibt bei YouTube und Co. zig Reviews zu dem Gerät, das ursprünglich über AliExpress und Banggood vertrieben wird und dort beispielsweise auf den Namen 4K Game Stick Lite hört. Es fällt aber auch da schon auf, dass die Artikel immer wieder von den Plattformen genommen werden, wahrscheinlich auf Druck von Nintendo und Co.

Neben dem Stick gibt es noch zwei Controller dazu, denen man die billige Verarbeitung schon von weitem ansieht und das Design auch noch schamlos kopiert wurde, diesmal musste Sonys DualShock 2 als Vorlage herhalten.

Bei einem Preis von knapp 60€ (angeblich auch nur als kurzzeitiges Angebot, eigentlich kostet das Bundle, bestehend aus Stick und zwei Controllern 119,-€ – guter Witz) kann ich wirklich jedem nur davon abraten, für diesen Hard- und Softwaremüll Geld auszugeben. Kauft euch lieber einen Raspberry Pi und konfiguriert euch diesen ganz nach euren Emulationswünschen – ohne einen aufgeblähten und illegalen Spielekatalog.