Mittwochabend. Flutlicht. TV-Übertragung. 2. Runde DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln. Aus finanzieller Sicht schon ein Erfolg, erhalten wir jedoch gut 575.00 € aus den Übertragungsrechten. Da es wieder gegen einen deutlich stärkeren Gegner geht, wurde so gleich auf 5-2-3 umgestellt. Die Hoffnung war, ähnlich wie gegen Dortmund defensiv stabil zu stehen oder zumindest keine Tore zuzulassen und dann entweder einen Lucky Punch zu erzielen oder uns ins Elfmeterschießen zu retten.
Auch wenn die allgemeinen Spielstatistiken halbwegs ausgeglichen waren hieß der Sieger am Ende Köln und zwar deutlich. Die Geißböcke gewannen mit 0:3 in Duisburg und schon in der ersten Hälfte wurde das Spiel durch Tore von Modeste (27′ & 35′) entschieden. Hübers machte in Minute 88 den Deckel komplett drauf. Ärgerlich aber erwartbar, waren die Rollen doch klar verteilt. Der Blick wurde jedoch direkt nach vorne gerichtet. Im nächsten Spiel nur 3 Tage später geht es direkt mit dem Topspiel weiter. Platz 1, Duisburg, gegen Platz 2, Halle. Durch den kurzen Abstand zum Pokalspiel muss auf jeden Fall rotiert werden.
Die Niederlage gegen Köln war kein Stolperstein. Gegen Halle konnten wir uns 1:2 durchsetzen und auch das folgende Spiel gegen Viktoria Berlin konnten wir, trotz einer kompletten B-Elf, mit 1:0 gewinnen. In der Zwischenzeit wurde ein neuer Vorstand gewählt der uns prompt darüber informiert hat, dass die Partnerschaft mit HB Køge beendet wurde und aktuell kein neuer Partnerverein zum Verleihen von Spielern vorgesehen ist. Ärgerlich, aber damit kann ich leben.
Der Trend bleibt positiv
Nach dem Spiel gegen Viktoria hatten wir noch 5 Spiele vor der Brust, bevor es in die Winterpause ging. Lange Rede, kurzer Sinn: 3 der 5 Spiel wurden gewonnen. Im Stadion an der Grünwalder Straße setzte es eine 0:1 Niederlage. Und gegen die zweite Mannschaft vom SC Freiburg kamen wir im Dreisamstadion nicht über ein 0:0 hinaus. Positiv war jedoch, dass wir das letzte Spiel vor der Winterpause mit 1:0 gegen den VfL Osnabrück gewinnen konnten. Die Osnabrücker konnten dadurch den dritten Tabellenplatz nicht verteidigen, wir festigten jedoch die Tabellenführung und haben ein Polster von vier Punkten auf Platz 2 – Viktoria Köln.
Hinter den Kulissen
Ich will den positiven Trend ausnutzen und unsere Jugendarbeit weiter voran bringen. Im Einklang mit den grundlegenden Zielen, junge Spieler verpflichten, aufbauen und ggf. für viel Geld verkaufen um die Vereinskassen zu füllen, ist bei ausbleibenden finanziellen Mitteln gute Jugendarbeit essentiell. Die Einrichtungen des MSV sind allerdings nur mittelmäßig (durchschnittliche Jugendeinrichtungen 5/10, brauchbares Jugendtraining 3/7, brauchbare Nachwuchsrekrutierung 4/8). Unser Jugendabteilungsleiter hat zwar gute Werte in der Nachwuchsarbeit (19), allerdings fällt es ihm schwer die Spielerfähigkeiten zu beurteilen (9) und das Potenzial einzuschätzen (10). Seine Persönlichkeit ist dazu nur „relativ loyal“, eine professionelle Einstellung würde mir besser gefallen. Umso überraschter war ich über die Meldung, dass unser Jugendjahrgang offenbar eine goldene Generation hervorbringen könnte.
Da sage ich natürlich nicht nein! Trotz allem ist die Zukunft unser wichtigstes Gut und ich checke routinemäßig Mitarbeiter, die aktuell ohne Job sind. Dabei ist mir ein aktuell jobloser Jugendabteilungsleiter aufgefallen, dessen Werte ich prompt mit unserem verglichen habe. Ich denke, jedem fällt direkt auf, dass die wichtigsten KPIs ganz klar nicht für unseren aktuellen Jobinhaber sprechen. Zusätzlich spricht die Persönlichkeit nicht für unseren Angestellten, die bevorzugte Taktik ebenso wenig.
Ich werde also sehr wahrscheinlich versuchen, einen neuen Mitarbeiter zu gewinnen und den bisherigen Jugendabteilungsleiter mit einer einvernehmlichen Vertragsauflösung abzufinden. Damit verabschiede ich mich in die Winterpause, lese einige Scoutberichte und schaue, wen ich vielleicht zur nächsten Saison ablösefrei verpflichten könnte.