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Test: Final Fantasy XV – Vier Freunde müsst ihr sein

von Pat

Final Fantasy war nie meine Reihe. Selbst den wohl grandiosen 7. Teil habe ich höchstens 3 Stunden gespielt, danach konnte mich das Abenteuer um Cloud und Co. einfach nicht weiter an den Bildschirm fesseln. Die Nachfolger (und Vorgänger) habe ich soweit komplett unbeachtet gelassen, doch Gameplay-Videos von FFXV konnte mich dann doch überzeugen, dem neuesten Ableger eine Chance zu geben. Ob sich das wohl gelohnt hat?

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Prinz Noctis hat eine quasi arrangierte Hochzeit mit der schönen Lunafreya Nox Fleuret vor sich, da dieses Bündnis Teil eines Friedensvertrag zwischen dem Königreich Lucis (dem Noctis angehört) und Niflheim darstellt. Doch Iedolas Aldercapt, Herrscher des Königreichs Niflheim, hintergeht Lucis und marschiert in Insomnia ein, um einen mächtigen Kristall in seine Hände zu bekommen. Dabei wird auch Noctis Vater und gleichzeitig König Regis Lucis Caelum umgebracht, so dass Noctis als Erbe sich als neuer Herrscher des überfallenen Lucis beweisen und mit seinen Freunden Gladio, Prompto und Ignis unzählige Abenteuer  bestehen muss.

Ich möchte gar nicht so weit auf die Story eingehen, da Square Enix es versteht, die Geschichte um Noctis und Co. interessant zu erzählen und es einige tolle Momente gibt, die sich bei mir eingebrannt haben – gerade zum Ende hin nimmt die Reise der Protagonisten einiges an Fahrt auf. Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass die ersten 2/3 des Spiels als Open-World konzipiert ist, erst das letzte Drittel geht viel linearer von statten, was mir persönlich auch besser gefallen hat.

Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass die Entwickler auch unbedingt auf den momentan leider anhaltenden Open-World Zug aufspringen wollten, was dem Spiel meiner Meinung nicht so gut tut, da so die eigentlich schöne Geschichte ziemlich in den Hintergrund gerückt wird. Die ganze Spielwelt ist mit Aufgaben, Sammel- und Jagdmissionen zugepflastert, an jeder Ecke lauert die nächste Subquest. Leider unterscheiden sich die Missionen auch nie sonderlich, viel mehr als „Hole Item x“ oder „Besiege Gegner y“ gibt es nicht zu erleben – da hat CD Projekt mit dem Hexer vorgemacht, wie spannende Sidemissions auszusehen haben. Eigentlich habe ich die Aufgaben nur gemacht, um für die Mainquest gut genug gelevelt zu sein – interessiert haben die Geschichten mich selten.

Das Kampfsystem war für mich einer der Hauptgründe, Final Fantasy XV eine Chance zu geben und mich doch mal mit einem Teil aus der FF Reihe zu beschäftigen. Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab (außer man aktiviert den Pause-Modus, dann kann man das Geschehen für eine bestimmte Zeit anhalten und seine Gegner analysieren), was sowohl mehr Dynamik als auch Durcheinander mit sich bringt. Mir ist es ziemlich oft passiert, dass ich keinen Überblick mehr über die Prügelei hatte und es so teilweise in Button-Smashing ausgeartet ist. Seinen Kollegen kann man während eines Kampfes Anweisungen geben und auch sonst verhalten sich die Buddys ziemlich clever.

Grafisch und soundtechnisch kann ich dem Spiel keinen Vorwurf machen, das sieht alles chic aus und hört sich auch toll an, der Soundtrack ist stimmig und untermalt das Spiel sehr gut. Einer meiner Lieblingstracks ist btw dieser hier:

Was ich am Anfang ziemlich nice fand, mich auf Dauer aber dann doch mehr genervt hat war die ständige Fahrerei mit dem Regalia, dem Auto der Clique. Durch die ständigen Fahrten hat man zwar mehr ein Gefühl für die Gruppe und die einzelnen Mitglieder bekommen, konnte sich mehr mit ihnen identifizieren und ihre Persönlichkeiten kennen lernen, andererseits frisst es auch einfach erstmal nur verdammt viel Zeit. Später lassen sich die Fahrten zwar skippen, dennoch ist das „Feature“ für mich erst mal mehr Fluch als Segen.

Wenn ich Final Fantasy XV mit Zahlen bewerten würde wäre es wohl eine 8.5/10 geworden. Die Hauptstory, gerade zum Ende hin, hat mich gepackt, das Kampfsystem hat mir generell erst einmal gefallen, auch wenn es ab und zu zu hektisch wurde und auch technisch stellt mich das Machwerk zufrieden. Kritikpunkte sind für mich die zu vollgepackte Karte mit belanglosen Missionen, die eigentlich nur zum XP grinden gedacht sind, langwierige Regalia Fahrten und Charaktere innerhalb der Geschichte, die als wichtig dargestellt werden aber dann später kaum bzw. gar keine Erwähnung mehr finden.

Dem Spruch bei Spielstart kann ich zumindest für meinen Teil als Neuling zustimmen: Ein Final Fantasy für Fans und Neueinsteiger.

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