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Playstation Classic „hacken“ – Mit BleemSync

von Pat

Die Playstation Classic wird einem ja mittlerweile hinterher geworfen, bei Media Markt und Saturn geht die Retrokonsole für 39,99€ über die Ladentheke. Auch bei Amazon gibt es sie für einen günstigen Preis: Sony PlayStation Classic (Konsole) Das liegt vor allem an einigen zweifelhaften Entscheidungen Sonys: sei es bei der Spieleauswahl an sich, dem Mischmasch zwischen PAL und NTSC Versionen oder der teilweise mangelhaften Emulation der Spiele. Spitzfindige Programmierer haben jedoch einen Weg gefunden, aus der eigentlich schon kurz nach Release tot geglaubten Classickonsole wieder ein interessantes Stück Hardware zu machen. So lassen sich weitere Spiele über die PSC abspielen, die Emulation kann angepasst und sogar verschiedene Controller können genutzt werden.

Clearance-2023

Um eure PSC zu tweaken braucht ihr folgende Dinge:

Erstmal formatiert ihr den USB Stick und wählt dafür als Format FAT32, Schnellformatierung reicht dabei vollkommen. Dann ladet ihr euch BleemSync runter und entpackt die Datei. Die entpackten Ordner schmeißt ihr auf den USB Stick. Als nächstes nehmt ihr die PSC, zieht alle Stecker ab und steckt danach den USB Stick in den USB Port 2. Dann könnt ihr das HDMI Kabel anklemmen, danach dann das Stromkabel und eventuell auch einen Controller in USB Port 1.

Wichtig: Erst den USB Stick einstecken, die Kabel danach!

Wenn ihr alles richtig angeschlossen und die Playstation Classic gestartet habt, dann sollte der Bootvorgang beim ersten Mal abbrechen und danach ein zweites Mal starten und dann sollte auch schon das BleemSync Logo erscheinen. BleemSync sagt euch dann, dass die Installation jetzt vorgenommen wird und sich die Playstation nach einiger Zeit neustartet. Ein paar Sekunden später geht die PSC dann auch aus, fährt aber nicht mehr hoch, obwohl euch das von BleemSync so suggeriert wurde. Das ist aber kein Problem, wartet nach dem Herunterfahren einfach ca. 20 Sekunden und schaltet das Gerät dann manuell wieder ein. Der Bootvorgang bricht wieder ab, startet dann wieder und tada: BleemSync ist installiert. Ihr kommt in ein Auswahlmenü, in dem ihr euch zwischen RetroArch und BleemSync entscheiden könnt, wählt dort dann BleemSync aus. Ihr seht nun ein Menü, das ähnlich dem originalen Menü der PSC aufgebaut ist, mit allen Spielen, die schon vorinstalliert sind. Der erste Schritt ist damit getan.

Fahrt die Konsole wieder runter, zieht alle Stecker ab und entfernt auch den USB Stick aus der Konsole. Steckt den USB Stick wieder in den PC/Laptop, kopiert die Dateien vom Stick auf eure Festplatte und formatiert den Stick wieder – diesmal jedoch im exFAT Format. Nach der Formatierung zieht ihr die zuvor kopierten Dateien wieder auf euren Stick. Nun steckt ihr den Stick wieder in Port 2 der PSC, steckt das HDMI Kabel nicht ein und verbindet den USB Stecker vom Netzteil mit eurem PC/Laptop. Der Controller kann, muss aber nicht eingesteckt sein. Sobald ihr also die PSC mit eurem PC/Laptop verbunden habt schaltet ihr die Konsole ein. Wartet ca. 20 – 30 Sekunden, danach besucht ihr folgende Seite: http://bleemsyncui.com/ bzw. http://169.254.215.100:5000/

Ihr solltet nun ein Interface sehen, u.a. mit der Schaltfläche „Add Game“. Sobald ihr dort drauf klickt bekommt ihr auf der rechten Seite neue Eingabefelder angezeigt. Dort könnt ihr mit dem ersten Button nun eure .bin und .cue (ihr braucht immer beide Dateien, um ein Spiel hinzufügen zu können) oder .pbp Dateien einladen. Im Optimalfall zieht sich BleemSync dann automatisch alle Infos selbstständig aus dem Internet, so dass ihr sofort Cover und Metadaten wie Publisher, Releasedate etc. eingepflegt bekommt. Sobald ihr das getan habt scrollt ihr nach ganz unten und drückt dort auch noch einmal auf den Button „Add Game“. Ihr solltet nun einen Fortschrittsbalken sehen, der sich mit der Zeit immer weiter füllt, bis er irgendwann voll ist und dann wieder verschwindet. Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt euer erstes Spiel auf die neu „gehackte“ Playstation Classic gezogen. Das könnt ihr jetzt so oft wiederholen, wie es der USB Stick speicherplatzmäßig hergibt. Sobald ihr fertig seid macht ihr die Konsole einfach wieder aus (manchmal will sie nicht, dann könnt ihr auch einfach den Stecker ziehen), steckt das HDMI Kabel rein und schließt die PSC wieder ans Netzteil an – ihr könntet sie sogar theoretisch im PC/Laptop stecken lassen, genug Strom bekommt sie auch daher. Sobald alle Kabel und der Controller eingesteckt sind macht ihr die Classic wieder an, wählt beim Bootvorgang wieder BleemSync aus und solltet nun neben den Stockspielen auch eure selbst hinzugefügten sehen.

Innerhalb der Games könnt ihr mit Select + Dreieck das Emulationsmenü aufrufen, in dem ihr weitere Anpassungen bezüglich Performance und Co. vornehmen könnt. Seid da allerdings vorsichtig, ihr könnt euch da auch einiges zerschießen – schaut euch da dann lieber ein paar YT Tutorials an, die euch die einzelnen Optionen näher bringen, bevor ihr einfach wild drauf los konfiguriert.

Das war’s auch schon, eure PSC kann nun eure ganze PSX Sammlung abspielen.

Zum Thema Retro übrigens noch folgendes: falls ihr den alten Klassiker Sensible Soccer auf aktuellen Rechnern spielen wollt, dann schaut mal hier rein: https://pixel-pott.de/sensible-soccer-2020-fussball-der-alten-schule/

Hier seht ihr Castlevania: Symphony of the Night auf der Playstation Classic

P.S.: Falls ihr von euren gerippten Spielen nur noch die .bin Datei zur Verfügung habt: http://nielsbuus.dk/pg/psx_cue_maker Dort könnt ihr eure .bin in das dafür vorgesehene Feld ziehen, die Seite erstellt euch daraufhin dann den Inhalt für die .cue Datei. Erstellt dann einfach ein leeres Textdokument auf dem Rechner, fügt den Inhalt von der Webseite in die Datei und speichert die Datei dann unter dem Namen der .bin, ändert nur die Datei-Endung von .bin auf .cue.

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