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Test: Bittboy Pocket Go V1

von Pat

Ihr wollt eure alten Klassiker unterwegs auf einer handlichen Konsole zocken, nicht viel Geld dafür ausgeben und trotzdem eine gute Spielerfahrung haben? Dann könnte der Bittboy Pocket Go was für euch sein. Was der Emulatorhandheld kann (und was nicht) und für wen er sich lohnt, dem bin ich für euch auf den Grund gegangen.

Clearance-2023

Prämisse

Der Bittboy Pocket Go ist ein Emulatorhandheld aus China, auf dem sich vom Atari bis zur Playstation alles emulieren lassen soll. Dabei vereint die Konsole alle gängigen Emulatoren von Haus aus, so dass ihr nur noch eure Roms auf die Speicherkarte ziehen müsst und dann schon loslegen könnt.

Umfang

Für einen Preis zwischen 30 – 40€ erhaltet neben dem 12,3 x 5,6 x 1,4 cm großen Handheld noch 8 GB Micro SD-Karte, einen USB-Stick mit Micro-SD-Karten Slot, ein Micro USB-B Ladekabel, eine Anleitung und Buttons im SNES-Europa Look, mit dem ihr die vorhandenen Knöpfe auswechseln könnt. Die Konsole kommt in einem stabilen Pappcase daher. Der Handheld an sich besteht zum größten Teil aus Plastik, das Display ist ein 2.4″ IPS 320×240  Temperglas-Bildschirm, kann sich also durchaus sehen lassen. Außerdem gibt es noch einen Kopfhörer- und einen AV-Anschluss als auch einen Lautstärkeregler und Power-Schieber an der Seite. Verbaut ist eine 1000mAh Batterie, die für eine lange Lebenszeit sorgen soll. Mit knapp 100 Gramm ist der Bittboy Pocket Go schön leicht und geht beim Zocken daher nicht auf die Gelenke. Auf der Speicherkarte ist die Firmware schon vorinstalliert, ebenso befinden sich schon Spiele drauf. Bei manchen Roms bin ich mir aber ziemlich sicher, dass sich Bittboy da nicht so ganz an Lizenzregelungen gehalten hat.

Der Bittboy Pocket Go V1 im Größenvergleich mit einem originalen Xbox One Controller.

Praxistest

Doch wie schlägt sich der Pocket Go V1 im Praxistest? Ziemlich gut, aber abhängig davon, welche Ziele man mit der Emulatorkonsole verfolgt. Reine 2D Sprite-Spiele bis zur Generation Super Nintendo werden ziemlich problemlos emuliert und sind flüssig spielbar, sobald aber SuperFX oder Mode7 dazu kommt endet das Vergnügen meist in einer Ruckelorgie, die das Spielen unmöglich macht. PlayStation 1 Spiele würde ich alleine wegen den fehlenden L2/R2 Knöpfen nicht auf dem Bittboy zocken, auch hier ganz zu schweigen von der nicht optimalen Performance.

Die Steuerung innerhalb der Firmware kann ziemlich frustrierend sein, da der Bittboy an sich nur eine Sammlung von verschiedenen Emulatoren ist und sich die Steuerung innerhalb der Emulatorenmenüs unterscheidet. Da fehlt Stringenz und kann gerade zu Beginn für nerviges Rumgeklicke sorgen. Die Emulatoren an sich bieten aber alle gängigen Optionen wie Save States, Cheats oder Performanceeinstellungen.

Das leider etwas zu verschachtelte und schwer zu bedienende Menü des Bittboys.

Der Ton ist sauber und synchron und liefert trotz Monolautsprecher ein mehr als akzeptables Ergebnis. Das Volumerädchen ist vielleicht etwas zu empfindlich, aber sonst gibt es im Soundbereich beim Pocket Go nicht viel zu meckern.

Das Bild bzw. der Bildschirm ist unabhängig von der Emulatorleistung wohl das Sahnestück des Bittboys. Die Darstellung ist knackscharf und ist selbst bei Sonneneinstrahlung noch gut erkennbar. Ich war nach dem Auspacken wegen der kleinen Größe des Bildschirms erst skeptisch, mittlerweile komme ich damit aber super zurecht und wie gesagt, die Performance liefert einfach super ab.

Der GBA Emulator mit Metroid Fusion Rom.

Generell lässt sich sagen, dass die Größe des gesamten Gerätes am Anfang etwas unterwältigend wirken kann, man sich im Laufe der Zeit aber daran gewöhnt und es dann auch kein Kritikpunkt mehr ist.

Die Steuerung funktioniert auch gut, wobei ich das Gefühl habe, dass besonders das Steuerkreuz erst etwas eingespielt werden muss, da es sich zu Beginn schwerfällig drücken lässt und gerne mal an den Kanten des Gehäuses hängen bleibt. Nach einigen Stunden Zockzeit hat sich dies nun aber verbessert, bei den Buttons trat das Problem nur minimal auf.

Der Akku ist nicht zu beanstanden, hier kann man gut und gerne zwei Wochen jeweils eine Stunde pro Tag zocken, bis sich der Handheld meldet und mit neuem Saft gefüttert werden will.

Fazit

Insgesamt bin ich mit dem Bittboy Pocket Go V1 sehr zufrieden, man muss allerdings wissen, worauf man sich einlässt. Leistungsfordernde Spiele kann das Gerät nicht zufriedenstellend abspielen, wer sich besonders auf SNES Emulation versteift hat, der sollte vielleicht lieber nach anderen Konsolen schauen. Wenn man aber reine Spritespiele zocken möchte und sich auch für beispielsweise NES oder GBA Games begeistern kann, der wird im Moment für den Preis wohl kaum was vergleichbares finden. Man sollte aber auf jeden Fall die aktuellste Firmware installieren, da diese die Performance des Bittboys noch einmal etwas anhebt.

Den Bittboy könnt ihr u.a. hier kaufen: PocketGO – Portable Handheld Retro Game Players Progress Save/Load MicroSD Card External Colorful Screen (White)

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1 Kommentare

Peter s. 19. Februar 2023 - 23:48

Danke für den Test.
Hätte tatsächlich gedacht das der SNES ohne Probleme schafft.

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